Die-Ruine-der-Neuravensburg-lädt-ein
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Der-Markt-wird-eröffnet
alle-sich-aufmerksam-bei-der-Sache
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Werner-Karin-und-Klaus
Auch-Kinder-sind-inmitten-dabei
Die-Händler-beraten-gerne-und-gut
Stilistisch-passender-Schmuck-2
Wer-das-besondere-sucht-ist-hier-richtig
Wer-das-besondere-sucht-ist-hier-richtig-2
es-gibt-viel-zu-entdecken
Der-schwarze-Spieler
Eine-Engeltrommel-Tank-Drum
Susi-mit-einer-ihrer-stammkundinnen
Susi-sagt-Das-bin-ich
Ein-Ritter-in-Montur
Schwertkampf-2
Schwertkampf-3
Schwertkampf-1
Auch-Frauen-beweisen-sich-hier-1
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Ritter-Georg-von-Ehrendingen-mit-seiner-Jolanda
Jolanda-eine-Prinzessin-und-Räuberstochter
George-von-Ehrendingen
Ein-echtes-adelswappen
Auch-echte-Tierfelle-dürfen-hier-nicht-fehlen
Schöne-Gewänder-wohin-man-blickt-2
Schöne-Gewänder-wohin-man-blickt
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Ort-Kategorie: MenschenOrt-Schlagwörter: Mehr als eine Show in Kostümen
Mehr als eine Show in Kostümen
Mit der Frage welche Intension es bedarf sich in Mittelalterliche Gewänder zu hüllen, eine längst vergangene Zeit auferstehen zu lassen, zog es mich zum diesjährigen, bereits 14. Burgspectakulum, nach Neuravensburg.
Bereits am Eingang bekam ich zu spüren, dass hier eine andere Zeit betreten wird, indem wir mit einem „Seid Gegrüßt“ und „vierzehn der Taler für zwei“ eingelassen wurden. Vorbei an den ersten Mägden, Gauklern, Rittern Minnesängern, zog es uns zunächst direkt zum heutigen Bergfried, der einst hochmittelalterlichen Höhenburg, die während des 17. Jahrhunderts in ein Schloss umgewandelt wurde. 1837 wurde das Schloss dann schließlich zum Abbruch freigegeben.
Mystisch wachend ragt die Burgruine heute über dem Spektakel und ist an jedem Tag im Jahr das bekannte Wahrzeichen von Neuravensburg. Der Standort hätte für eine mittelalterliche Veranstaltung nicht authentischer gewählt werden können. Ein wahrer Kraftort mit Geschichte!Nach einer kleinen Orientierungsbegehung kam ich mit drei stylistisch mittelalterlich gekleideten Besuchern ins Gespräch: Ganz selbstverständlich nannten sie sich für die Zeit die sie hier verbrachten, nicht einfach nur Werner, Karin und Klaus, sondern Ratsherr der Freien Reichsstadt Rauhensburg, auch Stadt der Raben genannt, dessen Gemahlin – da Weibsbilder im Mittelalter keine Titel trugen – und Ritter Klaus von Dietenberg.
Im Gespräch mit mir konnten die eingeschworenen Mittelalter- Fans, mit Klischees sehr gut umgehen:
Meine Anspielung auf eine doch sehr raue und auch dreckige Zeit konterten sie direkt mit der Zusammengehörigkeit des Volkes damals. Rau erscheine ihnen die heutige Zeit umso mehr.
Zum anderen, dem Dreck des Mittelalters, wurde mir erläutert:
„Das Mittelalter war nur von außen betrachtet sehr dreckig,“ sagte Werner, „um sich sauber zu halten gab es schließlich Badehäuser und Waschzuber, die sehr wohl gerne benutzt wurden.
Und einmal die Woche trafen sich die Weibsbilder zum Waschtag. Was neben dem Ergebnisses der sauberen Kleidung auch einen gesellschaftlichen Wert darstellte! Die Leute waren sich damals um einiges näher als heute!“
Die Aussage über den Zusammenhalt stimmte mich durchaus etwas nachdenklich! „Einige Leute unserer modernen Zeit kennen nicht einmal mehr die Namen, ihres nächsten Nachbarn,“
werfe ich in der Runde darüber philosophierend ein. „Die Städte sind voll mit Menschen, die ganz autark leben wollen, auch wenn dies völlig unmöglich ist,“ geht es mir laut durch den Kopf. „Letztlich brauchen wir uns immer gegenseitig, sind abhängig von einander“, warf Werner ein.Was die drei auch zum Ausdruck bringen wollten ist, dass die Kinder im Mittelalter einen verlässlichen familiären Ansprechpartner und diesen täglich zur Verfügung hatten.
Ihre Mutter, die heute meist bei der Arbeit ist, während der Nachwuchs vor sich hin gedeiht!
„Hier, in der mittelalterlichen Szene, wird man wie in einer Familie aufgenommen“, sagte Karin,
„das bringt uns immer wieder hier her! Die Gleichgesinnten, die sich gegenseitig verstehen und unterstützen!“ Seit 20 Jahren locken diese Emotionen Klaus in seine mittelalterliche Robe. Werner und Karin seit über 10 Jahren.
Das sympathische Trio empfindet die heutige Zeit auch nicht als freier als die des Mittelalters:
Denn „niemals wurde der Mensch so perfide versklavt gehalten, wie in der heutigen, der Zeit des ewigen Wirtschaftswachstums, dem andauernden Konsum, und damit des Geldes,“ sind wir vier uns einig!An einem Verkaufsstand, bestückt mit wunderschönem Schmuck, Holzfiguren, gegossenen Wandhaken, Tür und Schrankbeschlägen, in ausgefallenen Designs, stieß mein Blick plötzlich auf einen jungen Mann, der sich ebenfalls dort umsah:
Er trug eine mittelalterliche schwarze Robe und in seinen Händen hielt er etwas mir völlig unbekanntes. Es schimmerte metallisch, war elliptisch geformt und hatte Schlitze an einigen Stellen.
Die Neugier trieb in mir hoch!
Mit meinem Zeigefinger, spontan auf das unbekannte Objekt gerichtet, fragte ich ihn:
„Was ist das denn?“ Er schmunzelte beseelt und antwortete: „Das ist eine Engelstrommel, auch Tankdrum genannt.“
Sein Name: Barry Tailer.
Auf Mittelalter-Märkten ist er jedoch schlich als „der schwarze Spielmann“, bekannt.
Offen zu einem Smalltalk mit den Folgen eines Artikel auf enjoy2b, erklärte er mir was es mit dieser Tankdrum und ihm selbst, auf sich hat.Begeistert erzählte er mir das er exotische Instrumente aus aller Welt sammelt und spielt, aber auch selbst baut, wie z.b. diese Engelstrommel. Barry ist Industriemechaniker und weiß somit genau wie man Metall in Form bringt, flext, sägt, schweißt und entgratet. „Ich galt früher immer als der unmusikalischste in unserer Familie. Das hat sich mit der Liebe zu ausgefallenen Instrumenten völlig verändert,“ erzählt er mir fröhlich.
„Die Tankdrum wurde von einem Südafrikaner erfunden und entwickelt, Sie stammt tatsächlich nicht aus dem Mittelalter, auch wenn man sie damals schon hätte herstellen können“, klärte der schwarze Spielmann mich weiter auf. Auf Wunsch stelle er auch für andere her. Aber alles auf der Basis seines Steckenpferds.„Hier, jetzt musst du es aber mal selbst probieren“, forderte Barry mich freundlich auf und hielt mir die Engelstrommel einladend entgegen! „Man ist die schwer,“ bemerkte ich als meine Arme bei Übernahme des Instruments schlagartig gefühlt länger wurden. Sie sieht wirklich wesentlich leichter aus als sie ist, vor allem in den geübten Armen von Barry. Der Schlagstock besteht aus Holz mit einer Kugel am Ende, die sich wie hartes Gummi anfühlte. Ich machte also ich ersten Schläge, die sich eher behände anhörten, im Vergleich zudem was der schwarze Spielmann mir vorgeführt hatte. Doch fand ich auf diese Weise heraus, dass die tiefen Töne innen liegen und sie nach außen hin heller werden. Was zusätzlich mit den Längen und Größen der Einschnitte in der Metallellipse zu tun hat, erklärte der Instrumentenbauer geduldig und gern. Und wahrhaft die Tankdrum wird in Ihrem mystischen Klang dem Zweitnahmen „Engelstrommel“, durchaus gerecht!
Nachdem ich mich vom schwarzen Spielmann verabschiedet hatte, zog es mich magisch an einen Stand mit wunderschönen Stoffen und Spitzen in Form edler Kleider und Gewänder.
Dort lernte ich Susy kennen.
Durch ihre feminine Vintage-Erscheinung könnte sie nicht besser ins Bild ihres Standes passen. Seit einigen Jahren schon bietet sie hier ihre nostalgisch Kleider, Hemden, Umhänge, Korsagen und vieles mehr zum Kauf an, erfahre ich.
Ich stellte ihr die Frage wie sie zur Gewanderin wurde, wie man die Fachfrauen für Kleidung im Mittelalter nannte:
„Ich bin einfach irgendwie nie aus dem Märchen- und Prinzessinnen-Alter herausgewachsen,“
antwortete Susy mit leuchtenden Augen. „Ich trage selbst nur Kleider oder Röcke, und mag das weibliche, feminine! Ich habe gar keine Hosen!“
Eine weitere wichtige Brücke zu ihrer heutigen Tätigkeit stellten später ihre Kinder her.
Diese lasen am liebsten Manga-Comics.
„Hier im Süddeutschen Raum haben wir solche Manga-Comics einfach nicht herbekommen,
so sind wir regelmäßig ganz Deutschland abgefahren, um unseren Kindern ihre speziellen Wünsche erfüllen zu können,“ erzählt Susy sichtlich liebevoll und mütterlich.
„Mein Mann meinte eines Tages, Susy hast du nicht Lust selbst einen Fantasie und Comic-Laden in Lindau zu eröffnen?“
Mit der 100%igen Unterstützung ihres Mannes und ihrer instinktiven Leidenschaft am Handel und Verkauf, lies sich Susy schließlich auf dieses fantastische Abenteuer ein. Ich spürte die pure Begeisterung in ihren Worten, als sie mir weiter erzählte: „Und du glaubst es nicht Gaby, bereits am zweiten Tag nach der Eröffnung unseres Ladens wurde ich gefragt, ob ich denn keine Gewänder verkaufen würde!?! Also fuhren wir kurzerhand nach Frankfurt und deckten uns mit der ersten Garnitur ein.
Es kommt eben alles so wie es kommen soll!“Während unseres Gesprächs zeigte die Händlerin plötzlich auf ein Vintage-Gewand mit einer zarten cremefarbenen Korsage, einem mehrlagigen langen Rockteil, integrierter Spitze an beiden Teilen und einer einfachen, im Farbton abgestimmten Schulterfreien Baumwollbluse.
Dazu passend ein Umhang, beigefarben ebenfalls mit einer Spitze verfeinert Dazu ein gehäkelter Schal und ein Kopfschmuck mit roséfarbenen Rosen. „Das bin ich“, outet sich Susy, mit purer Aufrichtigkeit in ihrem Blick.
„Ich habe mich, meine eigene Authentizität darin, in solchen Gewändern, gefunden! Ich empfinde ein hohes Glücksgefühl wenn meine Kundinnen sich schön und individuell empfinden, wenn sie meinen Stand oder meinen Laden verlassen! Das erfüllt mich!“
Gerade in diesem Moment unserer Unterhaltung kam eine offensichtliche Stammkundin dem Stand näher. Herzlich umarmend wurde sie von Susy begrüßt. Die Kundin war zum Anlass passend, mittelalterlich gekleidet. Sie ergänzte völlig spontan und ungefragt: „Susy weiß auch immer genau was sie wem verkauft hat und kann somit zu jedem späteren Zeitpunkt ganz genau sagen was gut dazu kombiniert werden könnte. Sie hat ein großes Talent, einfach das richtige Auge und Gespür dafür!“Beim Schwertkampf, der bei einer mittelalterlichen Veranstaltung auf keinen Fall fehlen darf, verbanden die Schausteller den nötigen Ernst, den ein solcher Kampf zwangsläufig mit sich bringt – gekonnt mit humoristischem schwäbischem Akzent. Das Publikum wurde hier mit Worten wie, „Ach du Spätzleesser“ oder „jetzet kumm du Blärhäfele“, gnadenlos zum Lachen animiert.
Es wurde zudem in das Schauspiel mit eingebunden, indem wir immer wenn das Wort „Ungeheuer“ vom Erzähler übers Mikrofon fiel, „Uuuuuuuuuuu“, raunen sollten.
Dies gab mir direkt das Gefühl ein Teil des Schauspiels zu sein.Ein etwas melancholisch angehauchter Gedanke überkam mich bei der Betrachtung der rauen Kampfszenen dennoch. Dieser ließ die Mittelalterliche Zeit mit der der heutigen, kurzfristig in mir verschwimmen: Es erscheint mir als würden einige von uns auch heute noch eine Ritterausrüstung tragen. Bestehend aus dominierend wirkenden, dunklen Anzügen, die Kompetenz, Macht und Unerbittlichkeit ausstrahlen, gepaart mit dem überlegenen Wissen wie man seinen Gegner in die Knie zwingen kann.
Mein weiterer Weg durch die vielfältigen Marktstände, die Tierfelle, Kleidung, Schmuck, handgemachtes Brot, edle Weine, Trinkhörner, und vieles mehr anboten, trieb einen edel gekleideten Ritter samt seiner Gemahlin, grazil und anmutig nebeneinander gehend, direkt auf mich zu.
Stolz angehoben hielten sie sich achtsam und liebevoll an den Händen.
Bereits beim Festumzug zur Markteröffnung waren mir die beiden besonders aufgefallen!
Mein Instinkt sagte mir, dass die beiden auch im echten Leben ein Paar sein müssen. Zudem strahlten sie etwas aus, das ich als erhaben und anmutig empfand.
Sie stellten sich mir als Jolanda und Georg von Ehrendingen vor.
Und tatsächlich ist das mittelalterliche Paar auch im heutigen Leben eines!
Auf meine Frage was sie am Mittelalter fasziniert, hatten sie spannende und durchaus sehr authentische Antworten:Jolanda sagte: „Es ist schon so eine Art Parallel-Welt für mich, die mir einfach besser liegt. Hier kann ich sein, wer ich bin!“ Mit einem sympathischen, schweizerischem Akzent erklärt sie weiter: „Ich fühle mich in der Natur einfach wohl! In den mittelalterlichen Lagern sind wir viel draußen und sitzen Abends oft lange am Feuer. Und dann passiert das Leben eben einfach!
Gerade weil man nicht alles per Knopfdruck regeln kann, wie es heutzutage normal erscheint.
Wenn wir hier morgens einen Kaffee trinken wollen, müssen wir erst einmal Feuer machen!“Ich spürte und verstehe Jolandas elementares Bedürfnis nach dem Leben.
Ihren Einstieg in die Szene fand sie über www.wein4u.ch, für die sie einige Jahre auf den Themenmärkten, hinterm Stand, verkaufte.Zum Dasein als Hofdame- und Prinzessinn meinte die hübsche Schweizerin:
„Ich liebe die Weiblichkeit die in den Kleidern dieser Zeit steckt. Ich bin sehr gerne Prinzessin, weiß aber auch sehr gut, wann es an der Zeit ist die Räubertochter zu sein!“
Dieser sympathische Ausspruch harmoniert auch mit ihrer weiteren Aussage, dass sie sich auch hier im Mittelalterlichen Lager, regelmäßig morgens in ihre modernen Laufklamotten begibt, um joggen zu gehen. Zudem bringt Jolanda ihre beruflichen Kenntnisse als Physiotherapeutin mit ins Mittelalter und kümmert sich um die muskulären Blessuren der Ritter.Georg, besser gesagt Georg von Ehrendingen, erzählte mir, es gebe drei wichtige Säulen in seinem Leben die ihn 1994 in die Szene der „Mittelalter-Verrückten“ gebracht haben:
Zum einen ist das der Vollkontakt-Sport, der ihn auch dem Schwertkampf näher brachte,
zum zweiten kommt sein großes Interesse an Geschichte dazu,
und zum Dritten ist es seine ganz persönliche familiäre Geschichte.Er zeigte mir einen Ring, den er an seinem rechten Ringfinger trug. Dieser wies das Bild einer Axt und eines kleinen Kreuzes auf.
Meine Frage darauf:
„Was hat es mit dem Ring auf sich?“
„Dieses Wappen und den damit verbundenen Adelstitel hat einer meiner Vorfahren 1184, von Hauser Habsburg für ehrenhafte Kriegsdienste in Straßburg verliehen bekommen,“ erklärte Georg mit aufgerichtetem Stolz in seiner ganzen Haltung und Ausstrahlung.Doch da gab es noch etwas zu entdecken, nur einen Finger weiter!
Denn Georgs Mittelfinger hat bei weitem nicht die Länge, eines normalen, gesunden Fingers. Ohne große Umschweife erlaubte ich mir den Ritter darauf anzusprechen:
„Was hast du gemacht? Was ist passiert?“
„Ein Steinschlag in den Schweizer Alpen“, antwortet er mir ebenfalls direkt und gleichmütig ihm Tonfall. „Das kann in den Hochalpen schon mal vorkommen!“
Der Schweizer bringt offensichtlich eine tapfere, ritterliche Haltung dem Verlust seines Fingers gegenüber, mit.
Das beeindruckte mich ebenso, wie wohl auch damals die Frauen des Mittelalters, wenn ein Ritter kein zu großes Selbstmitleid zeigte, sondern mit aufgerichtetem Haupt weiter seines Lebensweges schritt.Zu guter Letzt zog es mich nochmal zu einem kleinen Zelt, an dem ich schon einige Male vorbei kam, aber keinesfalls stören wollte. Diesmal jedoch war das Glück mit mir!
Angela bat mich in ihr Zelt, wo sie in der Regel über das Leben ihrer Gegenüber spricht, und nicht über sich selbst.
Sie begann offenherzig über ihre Intension hier zu sein und ihre Fähigkeiten, zu erzählen:
„Bereits als Kind spürte ich, dass ich irgendwie anders bin,“ begann Angela.
„Schon früh sah ich Naturwesen, die man sich in Form von Gnomen und Feen vorstellen kann.
Ich benutze den Ausdruck Geister nicht gerade gerne, es sind Seelen die ich sehe!“
In ihren Augen erkannte ich ihre spirituelle Wesensnatur, die niemandem etwas aufdrängen möchte, aber gerne bereit dazu ist, die Wegbegleiterin eines jeden zu werden, der ihr mit der nötigen Offenheit und Vertrauen begegnet.„Meine Mutter war eine sehr autoritäre Frau“, sprach Angela weiter,
„Sie wollte mich jedoch nur schützen, und so behauptete sie immer wieder steif und fest, ich würde mir diese Art von Wesen, die Visionen die ich hatte, einfach nur einbilden!“
Das machte es Angela allerdings zunächst nicht einfacher, auch wenn ihre Mutter wohl genau dies damit im Sinn hatte.„Erst einige Zeit später erkannte ich, dass ich die dritte Generation von Hexen in unserer Familie bin. Und Hexe bitte im positiven Sinne“, betonte sie schmunzelnd und dabei doch mit etwas ernst im Ton.
Angela versteht sich keinesfalls als eine Wahrsagerin der Art, für die sie vielleicht im klassischen Volksmund gesehen werden könnte.
„Es sind immer nur Möglichkeiten, die meine Karten aufdecken,“ erläutert sie, „für welchen Weg wir uns entscheiden liegt ganz alleine bei uns selbst!“
Das klang aus meiner eigenen Sicht sehr erfrischend und entspricht meinem persönlichen Bild des Lebens. Eine festgeschriebene Version, was viele auch als ihr unverrückbares Schicksal hin nehmen, verstand ich selbst ohnehin noch nie!
Diese bezaubernde Hexe wurde mir immer noch sympathischer!Ich wollte nicht daran denken das Frauen mit ihren Fähigkeiten, die heute von vielen Menschen sehr geschätzt werden, im Mittelalter geächtet und vielfach verbrannt wurden.
Den eigentlichen Weg ihrer Wesensnatur, trat Angela relativ spät an, gestand sie mir:
„Erst zwischen 35 und 40 Jahren begann ich mich tatsächlich komplett neu zu hinterfragen. Und je mehr ich es zuließ zu sein wer ich bin, umso mehr Menschen traten in mein Leben, die mir halfen und mich darin bestärkten auf meinem eigenen Pfad zu bleiben!“
Die gelernte Justizangestellte ist stolze Mutter von fünf Söhnen und auch ihnen ist sie für deren Unterstützung und Motivation sehr dankbar.Angela wurde dann noch persönlicher in ihrer Erzählung:
Der Tod ihrer Mutter war ein eindeutiges Schlüsselerlebnis für sie!
Wobei sie keinesfalls mit dem Wort Tod arbeitet, denn: „Diesen gibt es eigentlich nicht“, so Angela, „es ist lediglich ein Übergang!“ „Meine Mutter ging unerwartet! Doch ich hatte einige Tage davor eine spontane Vision ihres Übergangs, was mir erst später bewusst wurde.“
Angela hielt kurz bedacht inne: „In den besagten paar Tage vor ihrem Übergang verspürte ich plötzlich eine beängstigende Atemnot, Stechen in der Brust, unglaubliche Übelkeit und Schwindel.
Ich wusste nicht, was mit mir los war, bis ich vom Übergang meiner Mutter erfuhr und von ihrem Arzt die Symptome ihres schnellen, plötzlichen Herztodes erklärt bekam.
Da wurde mir nochmal besonders bewusst, wie eng verbunden ich mit meiner Mutter war und heute immer noch bin.“Die Karten ihrer Mutter fand Angela bei der Wohnungsräumung und sagte über diese, dass sie heute noch eine überwältigende Energie aufweisen, obwohl sie so intensiv gebraucht waren, dass optisch kaum noch etwas zu erkennen sei. Angela ist sich sicher, dass ihre Mutter sie zuletzt kurz vor ihrem Übergang gelegt haben muss.
Meine Frage wie sie ihre Arbeit benennen würde, beantwortete Angela mir folgendermaßen:
„Ich bin eine Lebensberaterin, eine Wegbegleiterin – ich bin tätig in der Übergangsbegleitung, das Wort Sterbebegleitung mag ich nicht und benütze ich nicht!
Ich mache energetische Hausreinigungen und bin Fachfrau für Kräuter und Räucherrituale.
Ich lege die Karten, die allerdings nicht überbeansprucht werden dürfen! Da muss man sensibel bleiben, sonst hören sie eventuell irgendwann auf etwas zu zeigen! Ich beherrsche das Pendel und Orakel, und kann mit Sigillenmagie weiterhelfen.“
Noch nie zuvor hatte ich das Wort Sigillenmagie gehört und wollte natürlich wissen was das ist:
„Es ist die Umwandlung eines positiven Wunsches,“ erklärte sie.
„Oft blockieren wir uns selbst ohne es zu merken,“ werfe ich ein. „Ja genau“, stimmte Angela zu. „Wir stehen uns im Weg, sind befangen, tragen Hindernisse mit uns herum. Und genau dabei kann ich helfen, einen positiven Wunsch tatsächlich zur Umwandlung, zur Verwirklichung zu führen.“Ich bin begeistert von der Offenheit, und der Authentizität, die diese Hexe mitbringt, und das vollkommen im positiven Sinne! Seit fünf Jahren bringt Angela diese Authentizität nun schon mit aufs Burgspectaculum Neuravensburg, wo sie ihr Zelt stets neben einem besonderen Holunderbusch aufbaut.
„Dieser Holunderbusch bringt eine ganz besondere energetische Kraft mit“, sagt Angela, als sie mir gestattet ein Bild von ihr unter dem Holunderbusch zu machen.„Sie überreichte mir noch eine Visitenkarte, auf der Vorderseite ein Bild eines Waldweges abgebildet, daneben das Hexagramm an einem Baum hängend.
Darunter ein Ausspruch von Franz Kafka, der nicht zutreffender auf Angelas Geschichte gewählt sein könnte;
„Wege entstehen indem wir sie gehen!“ www.angeladeinewegbegleiterin.de.Keine Einträge gefunden
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